Freitag, 5. Februar 2010

Neulich mit Irmgard im Fernseher

Was in den letzten Jahren mit dem Schlagwort "Ambient Assisted Living" (AAL) geprägt wurde, nimmt nun konkrete Gestalt an.
Obwohl sie nicht mehr sehr rüstig ist, möchte die ältere Dame nicht auf ihre Eigenständigkeit verzichten. Gerade hat sie sich über den Fernseher ihrer alten Schulfreundin zugeprostet. Nun schaltet sie auf einen anderen Kanal und wird mit ihrem Enkel verbunden, der ihr die Programmierung ihres Videorekorders erklärt und seinerseits selbst im Fernseher sieht, ob seine Großmutter die vereinbarten Schritte verstanden hat.
Was wie ein Skype-Grundkurs anmutet, ist nur eines von unzähligen Szenarien im Leben von älteren Menschen, das dank aktueller Forschung bald Wirklichkeit sein wird. Was nämlich für Nutzer moderner Kommunikationsmedien selbstverständlich erscheint, ist für die meisten älteren Menschen aufgrund der technischen Komplexität undenkbar. Dabei verfügen alte, häufig alleinstehende Menschen mit Fernseher, Telefon oder Radio eigentlich über eine mediale Grundausstattung, die ihnen bei entsprechender Verknüpfung im Alltag überaus hilfreich sein kann.
Im Applikationszentrum "Smart System Integration" (APZ) am Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM werden Technologien entwickelt, die nachrüstbar, zum vertrauten Umfeld passend und bezahlbar sind. Zudem können die zu entwickelnden Technologien an den individuellen Bedarf angepasst und mit einer durchgehenden Beratung bis zum Service angeboten werden.
"Denken Sie beispielsweise an die Altersdemenz. Ein winziges Modul in der Jackentasche eines älteren Menschen könnte etwa beim Verlassen der Wohnung automatisch alle womöglich vergessenen Haushaltsfunktionen ausschalten - den Herd, das fließende Wasser, den Ölradiator", erklärt Maik Hampicke vom APZ.
Solche assistierenden Module, die nicht nur das Leben enorm erleichtern, sondern auch hauswirtschaftliche Schäden vermeiden können, werden mittels Mikrosystemtechnik auf ein handliches Format geschrumpft und hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und Zuverlässigkeit optimiert.
"Dabei nutzen wir so viele vorhandene Ein- und Ausgabegeräte wie möglich: den Fernseher oder Videokameras. Diese kombinieren wir mit neuen Mikromodulen. Solche Gerätekombinationen können etwa registrieren, ob eine Person plötzlich regungslos am Boden liegt und im Notfall selbstständig medizinische Hilfe anfordern", so Hampicke.
Im weiteren Verlauf der Entwicklung sei außerdem darauf zu achten, dass das Design der technischen Helfer der Zielgruppe angemessen ist und somit die hohen Akzeptanzforderungen erfüllt.
REHACARE.de; Quelle: Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM - Mehr über das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM unter www.izm.fhg.de


( Quelle: www.rehacare.de )